Das gehört in einen Erste-Hilfe-Kasten
Was gehört alles in einen Erste-Hilfe-Koffer? MD Thordis Berger weiß, worauf man achten muss.
Jedes zu Hause (und jedes Auto!) sollte mit einem vollständigen Erste-Hilfe-Koffer ausgestattet sein, damit Sie im Notfall direkt handeln und Schlimmeres verhindern können. Ein Erste-Hilfe-Koffer (oder Verbandkasten) sollte so ausgestattet sein, dass Sie sowohl bei kleineren Verletzungen, als auch bei ernsthafteren Notfällen angemessen reagieren können. Stellen Sie sicher, dass Sie sich und Ihre Familie schützen und auf Verletzungen und Notfälle vorbereitet sind. Trotz allem gilt: auch der beste Erste-Hilfe-Kasten ersetzt keinen Arzt. Rufen Sie im Zweifel immer den Notruf.
Bewahren Sie den Erste-Hilfe-Kasten an einem leicht zugänglichen Ort auf, allerdings außer Reichweite von Kindern. Ältere Kinder sollten hingegen mit dem Erste-Hilfe-Kasten vertraut gemacht worden sein, wissen wo er sich befindet und wozu er dient.
Erste-Hilfe-Koffer kann man fertig kaufen, aber sich auch nach den persönlichen Bedürfnissen selbst zusammenstellen. Im Folgenden erfahren Sie, was Sie dabei bedenken müssen und was auf keinen Fall fehlen darf.
Für den Kasten eignet sich am besten ein wasserfester und ausreichend geräumiger Plastikbehälter/-Koffer. Sie entscheiden sich möglicherweise für einen transparenten Kasten, damit Sie den Inhalt sehen können, oder für eine bestimmte Farbe/eine klare Aufschrift, sodass Sie und Ihre Familie ihn nicht verwechseln und ihn direkt erkennen können. Ihre Familienmitglieder sollten wissen, wo sich der Erste-Hilfe-Kasten befindet und wie sie den Inhalt korrekt benutzen.
Kontrollieren Sie mindestens alle sechs Monate die Ablaufdaten des Inhalts und ersetzen Sie die Produkte gegebenenfalls.
Eine lebensgefährliche Allergie, ein Asthmaanfall oder ein epileptischer Anfall können Sie jederzeit überraschen. Stellen Sie sicher, für solche Notfälle immer ein Medikament zu Hause zu haben.
Des Weiteren sollten folgende Mittel nicht in Ihrem Erste-Hilfe-Kasten fehlen:
• Schmerzmittel;
• Fibersenkende Mittel (am besten mehrere, mit unterschiedlichen Wirkstoffen);
• Muskelentspannungsmittel;
• Antazidum;
• Antidiarrhoikum;
• Abführmittel;
• Hydrocortison-Creme
Weshalb Sie keine abgelaufenen Medikamente nehmen sollten
Des Weiteren sollten Verbände und Mittel, um Verletzungen zu behandeln, nicht in Ihrem Erste-Hilfe-Koffer fehlen:
• Verbände in verschiedenen Größen. Um kleinere Schnitte und Kratzer zu verbinden.
• Verbandverschlüsse/Klammerpflaster in verschiedenen Größen. Um die Wundränder kleinerer Verletzungen zusammenzuhalten.
• Dreieckiger Verband. Um Verletzungen einzuwickeln und eine Armschlinge zu binden.
• Elastische Bandage. Um Handgelenke, Knöchel, Knie oder Ellbogen zu verbinden.
• Verbandmull gerollt und 5 und 10 cm große Pads. Um größere Schnitte und Wunden zu versorgen.
• Klebeband. Um den Verbandmull zu befestigen.
• Scharfe Schere mit abgerundeten Enden. Um Klebeband, Mull oder Kleidung zu schneiden.
• Sicherheitsnadeln. Um Schienen und Verbände zu schließen.
• Antiseptische Tücher. Um Wunden oder Hände zu desinfizieren.
• Antibiotische Salbe. Um Wunden zu desinfizieren oder vor Infektionen zu schützen.
• Instant-Kühlkompressen Einweg. Um Verletzungen und Verbrennungen zu kühlen.
• Pinzette. Um kleine Splitter, Objekte, Bienenstachel oder Zecken aus der Haut zu entfernen (wie man Zecken korrekt entfernt entnehmen Sie einer Anleitung zur Ersten Hilfe).
• Wasserstoffperoxid. Um Wunden zu säubern und zu desinfizieren.
Darüber hinaus:
• Thermometer. Um die Temperatur zu messen. Verwenden Sie eine Rektalthermometer für Kinder unter einem Jahr. Benutzen Sie kein Quecksilberthermometer.
• Latexfreie Handschuhe. Um Hände zu schützen und das Infektionsrisiko beim Verarzten von offenen Wunden zu senken.
Sie haben noch nie an einem Erste-Hilfe-Kurs teilgenommen? Es ist Zeit, das zu ändern! In einem Erste-Hilfe-Kurs lernen Sie, wie Sie sich im Notfall korrekt verhalten. Diese eintägigen Kurse können unter Umständen Leben retten. Erste-Hilfe-Kurse und Herz-Lungen-Wiederbelebungskurse werden von Krankenhäusern, der Feuerwehr, ambulanten Dienstleistern und verschieden gemeinnützigen Organisationen angeboten.