Muskuläre Dysbalancen verstehen und bekämpfen

Bei einer sogenannten muskulären Dysbalance, die auch als Muskelungleichgewicht bezeichnet wird, handelt es sich um ein Ungleichgewicht zwischen einem Muskel (Agonist) und seinem jeweiligen Gegenspieler (Antagonist). Um das Ganze besser zu verstehen, muss man sich etwas mit dem Muskelaufbau des Körpers befassen:

Das Muskelgewebe im Körper lässt sich in drei Arten unterteilen: Die Herzmuskulatur, die Skelettmuskulatur (auch quergestreifte Muskulatur) und die glatte Muskulatur (befindet sich in den Organen). Von einer muskulären Dysbalance ist vor allem die Skelettmuskulatur betroffen, welche - wie der Name schon sagt - hauptsächlich über dem Skelett liegt. Diese quergestreiften Muskeln bestehen entweder aus roten oder weissen Muskelfasern. Die roten Fasern sind besser durchblutet und für die statische Bewegung zuständig. Im Vergleich zu den weissen Fasern erschlaffen sie kaum. Die weissen Fasern sorgen hingegen für die kurzen, schnellen und motorischen Bewegungen. Grundsätzlich arbeitet ein Muskel nicht alleine für sich, sondern hat immer auch einen entsprechenden Gegenspieler. Beide sind über das Nervensystem motorisch miteinander verbunden und sobald der Agonist eine Bewegung ausführt, übernimmt der Antagonist automatisch die Gegenbewegung dazu. Idealerweise sind beide Muskeln etwa gleich stark ausgebildet, sodass ein ausgeglichenes Spannungsverhältnis herrscht.


Von einer muskulären Dysbalance spricht man nun, wenn genau das nicht der Fall ist und einer der beiden deutlich stärker ausgeprägt ist, als der andere. Bei den Muskel aus roten Fasern besteht, wie erläutert, bereits eine gewisse Grundspannung. Diese neigen dann schnell dazu, dass der Grundtonus an Spannung dauerhaft zu hoch ist und es somit zu einer Muskelverkürzung kommt. Die Muskeln mit den weissen Fasern haben die Eigenschaft, schnell zu reagieren aber auch entsprechend schnell zu ermüden. Werden sie zu wenig trainiert, erschlaffen sie relativ leicht.


Wie entsteht eine muskuläre Dysbalance?


Die Ursachen für muskuläre Dysbalancen können vielfältig sein und oftmals spielen mehrer Faktoren gemeinsam eine Rolle. Grundsätzlich lassen sich aber folgende Hauptursachen identifizieren:


Falsches Training:

Falsches bzw. einseitiges Training ist eine der Hauptursachen für das Ungleichgewicht. Oftmals wird - bewusst oder unbewusst - ein Muskel separat trainiert und sein Gegenspieler ausser Acht gelassen. Hier hilft es, sein Training detaillierter zu reflektieren: Werden beim Training der Arme sowohl der Bizeps als auch der Trizeps gleichermassen gefördert? Werden sowohl die Innen- als auch Aussen, sowie Vorder- als auch Rückseiten der Beine regelmässig beansprucht? Wie sieht es mit dem Bauch und Rücken aus? Nach diesem Schema kann man seinen kompletten Plan einmal durchleuchten und falls nötig korrigieren. Wer sich unsicher ist, kann dabei natürlich jederzeit fachmännischen Rat einholen. Unsere Trainerinnen und Trainer bei Holmes Place helfen gerne dabei, einen durchdachten und effektiven Plan zu erstellen. Auch eine zu schnelle Steigerung der Belastung und unzureichendes Aufwärmen begünstigen eine Dysbalance.


Anatomie:

Gewisse Dysbalancen sind auch durch die Anatomie des Körpers begründet, z.B. durch angeborene Fehlstellungen von der Wirbelsäule, der Hüfte usw. In diesem Fall sollte ein Sportmediziner oder Orthopäde miteinbezogen werden.


Falsche Ausrüstung:

Vor allem bei Ausdauersportarten wie dem Joggen ist ein gutes Schuhwerk unerlässlich. Eine schlechte Haltung beim Laufen kann schnell zu einer ungleichen Beanspruchung der Muskeln und daraus resultierenden Fehlstellungen und Schmerzen führen. Eine gute Beratung im Fachgeschäft lohnt sich hier auf jeden Fall.


Verletzungen:

Wenn man längere Zeit verletzt ist, nimmt der Körper automatisch eine Schonhaltung ein. Diese wird selbst im gesunden Zustand häufig unbewusst fortgesetzt und muss gezielt behoben werden. Auch die automatische Entlastung gewisser Muskeln durch eine Verletzung und der damit einergehende Kraftabbau lösen muskuläre Dysbalancen aus. In beiden Fällen hilft es, einen Physiotherapeuten zu Rat zu ziehen. Unsere gut ausgebildeten Therapeutinnen und Therapeuten bei Holmes Place können Sie dabei unterstützen.


Lebensstil:

Wer hätte es gedacht, wieder einmal ist unser moderner Lebensstil für körperliche Probleme zuständig. Zu wenig Bewegung, zu viel Sitzen in schlechter Körperhaltung, stets ein Smartphone in den Händen. Dies führt vor allem zu Ungleichgewichten im Bereich der Rücken-, Nacken- und Schultermuskulatur, aber auch der Rest des Körpers ist davon betroffen. Wichtig ist es, genug Bewegung in den Alltag einzubauen und mit gezieltem Muskeltraining und Dehnübungen der schlechten Haltung entgegenzuwirken.



Was sind die Symptome eines Ungleichgewichts?



Die Symptome einer muskulären Dysbalance sind eher unspezifisch. Wie immer empfiehlt es sich, keiner Eigendiagnose zu vertrauen sondern zur Absicherung eine Ärztin oder einen Arzt zu konsultieren.

Folgende Beschwerden können unter Umständen auf ein Ungleichgewicht hinweisen:


  • optisch Sichtbare Fehlhaltungen wie ein Rundrücken, Hohlkreuz, O-Beine, Beckenschiefstand oder vorgezogene Schultern und Kopf
  • durch den erhöhten Druck im Muskel und daraus entstehender schlechteren Durchblutung: Schmerzhafte Verspannungen und Verhärtungen
  • eingeschränkte Beweglichkeit
  • Sehnen- und Schleimhautentzündungen
  • Übermässige Abnutzung von Gelenkknorpeln


Wie kann man eine Dysbalance bekämpfen und vorbeugen?


Sofern keine grundlegende Vorerkrankung vorliegt, kann eine muskuläre Dysbalance in der Regeln mit gezieltem Training korrigiert werden. Dieses Training besteht zum einen aus dem gezielten Muskelaufbau des zu schwachen Parts und der Dehnung des zu starken Muskels. Auch eine vermehrte Bewegung im Alltag sollte Teil der Therapie sein. Wie bereits erwähnt, sollte grundsätzlich immer darauf geachtet werden, alle Bereiche einer Muskelgruppe gleichmässig zu beanspruchen.


Wenn man eine Sportart ausübt, bei der vor allem eine bestimmte Muskelpartie beansprucht wird, ist es nötig, sich eine entsprechende Ausgleichssportart zu suchen, um das Gleichgewicht der Beanspruchung wieder herzustellen.


Zur weiteren Lockerung der Muskeln kann man Hilfsmittel wie eine Faszienrolle oder eine Triggerpunktmassag nutzen. Falls man am Schreibtisch arbeitet, sollte man sich seinen Arbeitsplatz so ergonomisch wie möglich einrichten. Im Idealfall unterstützt durch einen höhenverstellbarer Schreibtisch und ein ergonomischer Bürostuhl.


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