Warum es so hilfreich ist, ein Journal zu führen

Haben Sie schon mal etwas von Journaling gehört? Das ist die moderne Form des Tagebuch-Schreibens, und sie liegt seit einiger Zeit sehr im Trend. Vollkommen zu Recht, denn Journaling hilft den Schreibenden, zur Ruhe zu kommen, fördert die Konzentration und bringt mehr Achtsamkeit ins Leben. Und noch einiges mehr.

Was ist Journaling?

Es wäre zu einfach, es nur mit „Tagebuch-Schreiben“ zu übersetzen. Denn hinter dem Journaling steckt viel mehr. Während man ins Tagebuch hauptsächlich einträgt, was man alles erlebt hat, geht es beim Journaling darum, seine Empfindungen und Gefühle in Bezug auf Erlebtes festzuhalten. So erfährt man ganz nebenbei viel über seine Ziele und Werte. Und man lernt, Momente mehr wahrzunehmen.

Das ist gleichzeitig eine Lektion in Achtsamkeit. Denn wer abends seine Gedanken über den Tag notiert, der achtet tagsüber mehr auf das, was er erlebt und setzt sich mehr mit seinen Gefühlen und Gedanken auseinander. Am Abend zieht er dann Bilanz, und das kann die Zufriedenheit steigern. Mehr noch: Sollten Sie einmal etwas Belastendes erlebt haben, hilft es, Ihre Gedanken darüber aufzuschreiben. Das bringt Klarheit und einen neuen Blick auf die Situation. 

Journaling-Methoden

Es gibt viele Möglichkeiten fürs Journaling. Finden Sie die, die am besten zu Ihnen passt. Sehr bekannt ist das:

Erfolgstagebuch: Hier geht es darum, am Abend all das aufzuschreiben, was einem besonders gut gelungen ist: Ziele, die man erreicht hat, schöne Erlebnisse und positive Ergebnisse. Sie entscheiden selbst, in welcher Form Sie das aufschreiben und welche Geschehnisse Sie auswählen. Berufliche zählen ebenso wie private. Achten Sie darauf, wirklich jeden Tag etwas aufzuschreiben. Nach einiger Zeit werden Sie feststellen, wie oft Sie kleine oder grosse Erfolge haben. Das baut Selbstzweifel ab.

Ganz ähnlich funktioniert das

Dankbarkeitstagebuch: In unserem Leben geschieht so viel, dass wir schon mal etwas vergessen können. Und das gilt auch für positive Dinge. Oft sind es kleine Momente, die uns entfallen. Dabei sind gerade sie oft sehr wertvoll. Genau das sind die Momente, die Sie in Ihr Dankbarkeitstagebuch eintragen. Aber es ist auch Platz darin für grosse Dinge, für die Sie dankbar sind: Sie sind gesund, haben eine tolle Partnerschaft und gesunde Kinder. Es gibt Freunde, die für Sie da sind. Sie können sich gutes Essen und eine schöne Wohnung leisten... Wenn Sie ein bisschen überlegen, werden Ihnen noch viel mehr Dinge einfallen, für die Sie dankbar sind. Dazu kommen die besagten kleinen Momente: Ein Fremder hat Ihnen ein Lächeln geschenkt, der Chef hat sie gelobt… Dankbarkeit kann Ihr Leben verändern. Sie macht glücklich, optimistisch und gesund, sie verbessert Beziehungen und: Sie macht resistenter gegen Stress. 

Bekannt und beliebt ist das Bullet Journal: Das ist ein Buch, das Sie dabei unterstützen kann, sich besser zu organisieren. Der Name „Bullet“ kommt aus dem Englischen und steht für die Gliederungspunkte („bullet points“), die darin stehen. Sie können ein ganz normales Notizbuch verwenden und dann entweder selbst Gliederungspunkte setzen oder mit unterschiedlichen Farben arbeiten. Damit sortieren Sie zum Beispiel Aufgaben oder Termine oder heben Ideen bzw. Erfolge hervor. Wenn Sie mögen, können Sie auch hineinzeichnen oder Sticker hineinkleben – ganz, wie es Ihnen gefällt. Es gibt Bullet Journals mit vorbereiteten Seiten zu kaufen. Das gilt auch generell fürs Journaling. Sehr bekannt ist zum Beispiel das 6-Minuten-Tagebuch, das es im Buchhandel gibt.

Allgemein weniger bekannt, aber ein Klassiker des Journalings ist der sogenannte: „Bewusstseinsstrom“. Das Wortungetüm entstammt der Literaturwissenschaft und beschreibt das ungebremste Aufschreiben der Dinge, die man denkt. Fangen Sie einfach an, zu schreiben. Das können ganze Sätze sein, aber auch Stichworte. Alles ist erlaubt – hier gibt es kein Falsch und kein Richtig. Am Anfang ist es nicht ganz einfach, aber wenn Sie sich nicht unter Druck setzen, beginnen die Worte nach einiger Zeit, aus Ihnen herausfließen. Probieren Sie es aus!

Weitere Journaling-Methoden

Effektiv ist auch der Wochenrückblick – hier ziehen Sie einmal pro Woche Bilanz und schreiben auf, welche schönen und weniger schönen Erlebnisse Sie hatten, wofür Sie dankbar sind und was Ihnen gut gelungen ist. So behalten Sie Ihre Ziele im Auge: Welchem Ziel bin ich schon näher gekommen? Ausserdem lernen Sie, immer mehr im Augenblick zu leben und Situationen intensiv wahrzunehmen. Am Anfang fällt Ihnen möglicherweise kaum etwas ein, aber das ändert sich nach einigen Wochen.

Wenn Sie wenig Zeit haben, kann Ihnen auch das 5-Minuten-Journal einen guten Dienst erweisen. Darin beantworten Sie täglich morgens drei und abends zwei Fragen. Es geht auch hier um Dankbarkeit und um Dinge, die Sie erreichen wollen bzw. die Ihnen gut oder nicht so gut gelungen sind. Hinzu kommt eine tägliche Affirmation für den beginnenden Tag, den Sie aufschreiben sollen. Etwa: „Ich bin gut so, wie ich bin.“ 

Morgenseiten: Sie sind perfekt für alle, die ihren „Kreativitätsmuskel“ trainieren möchten. Es geht darum, täglich am Morgen ein paar Minuten damit zu verbringen, aufzuschreiben, was einem gerade in den Sinn kommt. Das ist gar nicht so einfach, denn so mancher hat Hemmungen, weisse Seiten zu füllen. Wer sich darauf einlässt und ein bisschen Geduld hat, wird aber staunen, was aus ihm „herausfliesst“!

Journaling mit fertig gestalteten Büchern

Im Buchhandel können Sie hübsch gestaltete Journaling-Bücher kaufen, Sie können sie aber auch selbst gestalten. Denn es ist Ihr Journal, das Sie auf Ihrem Weg begleitet und bald eine grosse Bedeutung für Sie bekommen wird. Die Beschäftigung damit verhilft Ihnen zu mehr Achtsamkeit und Selbstfürsorge.

Wenn Sie noch mehr für sich tun möchten, können Sie bei Holmes Place einen Meditationskurs buchen. Hier lernen Sie, sich auf den Atem zu konzentrieren und Belastungen loszulassen. Unsere Trainer führen Sie durch den gesamten Prozess. Es lohnt sich sehr, sich darauf einzulassen, denn Meditation ist wirklich hilfreich! Eine effektiv Methode, um besser abschalten zu lernen, ist auch Yoga. Dabei ist es egal, ob Sie sich für das klassische Hatha-Yoga entscheiden oder für das fliessende Yoga Flow.